Der Berner Verlag für Schweizer Literatur
Zum Beispiel für Mundart. Im Frühjahr 1986 erschienen unter dem Titel „Zeitlupe Zytlupe“ Klaus Schädelins Radiosatiren. Dieses Buch war gleichsam Programm für die Cosmos-Mundart: Weder Granium auf dem Cover noch im Inhalt, sondern Texte, die sich mit unserer Zeit auseinandersetzen. Ausserdem ein Beispiel dafür, dass sich das gesprochene Wort mit Vergnügen auch lesen lässt. Das Buch belegte fast ein Jahr lang die vordersten Plätze der Schweizer Bestsellerliste. Heute verlegt Cosmos Autoren wie Ernst Burren, Christian Schmid, Guy Krneta, Pedro Lenz oder Achim Parterre.
Zum Beispiel für Kriminalromane. Hier steht am Anfang Alexander Heimann. Cosmos-Krimis sollen mehr bieten als nur einen spannenden Plot. „Geschichten wie diese hat in dieser Qualität zuletzt Georges Simenon erzählt“, schrieb Reinhard Jahn über Heimanns Roman „Muttertag“, der 2002 – wie fünf Jahre zuvor „Dezemberföhn“ – mit dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet wurde. Zu Cosmos kamen Sam Jaun (Deutscher Krimi-Preis für „Fliegender Sommer“), Werner Schmidli, Peter Hänni, Susy Schmid, Andrea Weibel (mit „Steinherz“ nominiert für den Friedrich-Glauser-Preis) oder Dominik Bernet.
Zum Beispiel für literarische Sachbücher. Die Sachverständigen sind die Betroffenen. „Fremd in der Schweiz“ versammelt Texte von Ausländerinnen und Ausländern, „Adoptiert. Lebensgeschichten ohne Anfang“ die Texte von Adoptivkindern. Franca Steins „Amazone. Krüppel. Weib.“ sind Steinwürfe gegen den Krebs, „Müssen Behinderte immer auffallen?“ rabenschwarze Cartoons und Texte von Jupe Haegler und Reto Meienberg in Sachen Multiple Sklerose. Im „Nasbüechli“ nimmt uns Yvonn Scherrer mit auf eine Duftreise.
Zum Beispiel für Klassiker. Erschienen im Francke Verlag (gegründet 1831 in Bern), dessen Belletristik-Teil 1985 zu Cosmos kam. Da gibt’s das Gesamtwerk von Rudolf von Tavel, der 1901 mit „Jä gäll, so geit’s!“ erstmals einen Roman in Mundart schrieb. Oder Walter Gfellers kongeniale Übersetzung von Vergils Aeneis ins Berndeutsche. Oder die veritablen Longseller „Joggeli söll ga Birli schüttle!“ und „Hüt isch wider Fasenacht, won is d Muetter Chüechli bacht“, die beiden Bilderbücher von Lisa Wenger aus den Jahren 1908 und 1910.
Den Büchern ein Gesicht gibt seit 1985 Stephan Bundi. Der national und international vielfach ausgezeichnete Grafiker greift für die Gestaltung der Buchumschläge nicht in ein Bildarchiv, sondern liest das jeweilige Manuskript und gestaltet eigens für den Titel das Cover. So entstehen Bilder, die nicht austauschbar sind. Die Qualität von Büchern soll sich auch auf dem Cover zeigen.