Exposé
Dieses Buch erzählt von Lisas Erlebnissen.
Das lustige und aufgeweckte Mädchen war viel gereist. Dabei hat es eine Menge lehrreiche und auch zu Herzen gehende Geschichten erlebt. Nun ist Lisa mit ihrer großen Freundin Mela auf einer sonnigen Insel angekommen. Dort, auf der Ferieninsel, haben viele Menschen Zeit, sich Lisas liebevollen Geschichten anzuhören. Auch auf Grund der unterstützenden Fotos ist dieses kurzweilige Buch für Groß und Klein ein Genuss.
Geschichte 1: Die Hochnäsige Kartoffel:
Handlung:
Die Geschichte handelt diesmal von einer hochnäsigen Kartoffel, die sich sehr achtlos anderen Gemüsearten gegenüber verhält. Noch gelang es ihr die Flucht vor der Köchin.
Durch ihre „eingebildete“ Schönheit und Boshaftigkeit wird sie von anderen Gemüsesorten deshalbbelehrt. So dass am Ende der Kurzgeschichte das Verständnis für innere Schönheit/Einzigartigkeit jedes Lebewesens aufgezeigt wird.
Geschichte 2: "Bob, der Pilot"
Handlung:
Ein kleiner Pilot, Namens Bob, mit großem Herzen, fliegt jede Nacht unermüdlich durch die Galaxien, um ängstlichen Kindern während des Schlafes wieder Freude, Mut und Vertrauen in ihr Leben zu bringen. Dabei spielen die Kuscheltiere eine sehr wichtige Rolle im Leben eines Kindes.
Seine heutige Reise mit einem kleinen Propellerflugzeug beginnt bei einem kleinen Mädchen, Julia….
Hilfe bekommt er diesmal von der Seele des Mädchens wie auch von vielen Freunden des Planeten „MELID“. Die Geschichte zeigt, dass Kuscheltiere für Kinder sehr viel bedeuten.
Leseprobe
Die hochnäsige Kartoffel
Es war Sonntagvormittag, die Mutter schälte die Kartoffeln für das Essen.
Doch ohne bemerkt zu werden, rollte eine Kartoffel zur Seite, um sich dem
Kochtopf zu entziehen. Diese ganz besondere Kartoffel fand sich überaus
schön. Denn sie hatte sehr oft die anderen Kartoffeln über sich reden hören:
„Schaut mal, die Kartoffel sieht ja toll aus, wie ein wunderschönes Herz“. Also
nannte man sie von da an nur noch „Herzchen“.
Dabei wunderte es niemanden, dass „Herzchen“ von Tag zu Tag eingebildeter
wurde. Und aus diesem Grunde auch gar keinen Fall am Sonntag mit den
anderen Kartoffeln in den Topf wollte.
So kam es, dass die Hausfrau diese „Ausreißer-Kartoffel“ nicht bemerkte. Still
und heimlich rollte sich „Herzchen“ weg und versteckte sich hinter der
Blumenvase auf dem Tisch. Erst nach dem Mittagessen bemerkte die Familie,
dass die Kartoffel in Herzform noch ungeschält auf dem Tisch lag.
Man beschloss, diese Kartoffel erst einmal in den Gemüsekorb zu legen. Oh,
wie freute sich die kleine „Ausreißer-Kartoffel“ darüber. Denn nun durfte sie
im hellen Körbchen wohnen, wo noch andere Gemüsesorten ihre Heimat
hatten.
Die kleine Kartoffelnase hoch hebend, rollte sie, ohne dass ihr jemand half,
dem weißen Korb zu. Dann nahm die Mutter sie auf die Hand und legte sie zart
zu den anderen Gemüsesorten. Dort wohnten zurzeit drei Zwiebeln und ein
Knoblauch.
Da aber „Herzchen“ noch nie in ihrem Kartoffelleben solche
Gemüseverwandten gesehen hatte, fing sie sogleich an zu schimpfen.
„Also, wie hässlich seid ihr doch, pfui. Und riechen tut ihr noch, dass es zum
Körbchen heraus stinkt“!
Die kleinste Zwiebel weinte bitterlich über solche Worte. Daraufhin schaute
eine große Zwiebel zu dem Knoblauch und gab zu verstehen, dass sie diese
Beleidigung nicht gut findet. Aber unser Kartoffelherzchen bemerkte es nicht
und schimpfte und beleidigte weiter. „Seht mal, wie gut ich geformt bin, keiner
hat solchen schönen geformten Körper wie ich und keiner solche schöne
Farbe“!
Jetzt reichte es der Zwiebelmutter. Gemeinsam schubsten sie die kleine
Kartoffel so lange, bis es einige kleine unschöne Flecken hatte.
Auch die Form eines Herzens war nicht mehr erkennbar.
Als die Hausfrau am nächsten Tag in den Gemüsekorb schaute, sah sie die
unansehnliche Kartoffel liegen. Sie nahm die Kartoffel heraus, beschaute sie
von allen Seiten und wunderte sich. Komisch, gestern sah diese Kartoffel noch
so wunderschön, wie ein Herz aus und heute so unansehnlich!
Deshalb kam die Hausfrau zu dem Entschluss, dass diese Kartoffel vielleicht so
große Sehnsucht nach ihren Kartoffelgeschwistern hatte, sodass sie vor
Einsamkeit im Gemüsekorb fleckig wurde.
Doch keiner ahnte, dass diese Flecken durch das eingebildete Verhalten des
„Herzchens“ entstanden waren.
Auf diesem Wege gelangte diese Kartoffel doch noch zu den übrig gebliebenen
Kartoffeln vom Sonntagsessen. Gemeinsam ergaben diese nun einen
wunderbaren Kartoffelsalat, bei dem niemanden auffiel, wie unansehnliche
eine Kartoffel aussehen kann.
So endet diese Geschichte non der hochnäsigen Kartoffel „Herzchen“, die sich
einbildete, etwas Besseres zu sein. Besser zu sein als alle Gemüsesorten. Denn
sie hatte nicht verstehen wollen, dass jede Form, jedes Aussehen schön ist. Und
man sich in seiner eigenen Haut wohl fühlen muss. Denn eine äußere Haut sagt
nichts über die inneren Werte aus.
Bob, der Pilot
„Hui“, endlich konnte Bob, der nächtliche Pilot, auf dem hohen Schrank sicher
landen. Wie immer, wenn nachts die Sterne funkeln, startet der kleine Retter
seine Mission. Nie zuvor war sein Auftragsbuch so randgefüllt wie heutzutage.
Nachdem er sanft auf dem Kleiderschrank gelandet war, schaltete er seine
kleine zweimotorige Maschine mit den dunkelblauen Propellern aus.
Erst stand die rechte Seite still, dann der linke Maschinenteil. Ein leises und
tiefes Ausatmen war nun von Bob zu hören, vom Helfer unglücklicher und
ängstlicher Kinder. Bob sah sich um, langsam gewöhnten sich seine Augen an
das Kinderzimmer, indem er heute Abend gelandet war.
Er befand sich im Zimmer der kleinen Julia. Komisch, wo war den das Mädchen,
hatte er sich in der Hausnummer und im Zimmer geirrt?
Der kleine Pilot fand sie noch nicht, seine Augen späten noch immer ins Leere.
Dann, beim Herantreten an das Bett, konnte er die Bettdecke atmen sehen.
Jawohl, er sah eine ein – u. ausatmende Bettdecke!
Kopfschüttelnd nahm er nochmals zur Sicherheit sein Auftragsbuch aus seiner
Hosentasche. Er las mit seinen lieben und leuchtenden Augen folgende Notiz
darin: „Bitte heute Abend im Zimmer der kleinen Julia landen. Denn Julia
wohnt seit einiger Zeit nicht zu Hause, bei ihrer Familie.
Sie hat oft Angst, dass die Familie sie vergessen hat und nachts quälen sie dann
traurige Gedanken. Das Herz der Kleinen scheint deshalb alle Türen von innen
zu verschließen“.
So, nachdem Bob sich vergewissert, warum er heute Nacht hier im Zimmer von
Julia landen sollte, konnte er endlich seine Arbeit tun. Zunächst stellte er
seinen Rückenpropeller ein, mit diesem konnte er sich lautlos in die Luft
begeben.
Vorsichtig nahm er ein wenig die Bettdecke von der Nasenspitze der kleinen
Julia. „Na endlich, das wird ja auch Zeit, dass ich sehe, wer die Kleine ist und wo
sie sich versteckt hat“, sprach Bob zu sich selbst.
Er sah, wie Julia im Traum zappelte, wie sie etwas murmelte und sich aus Angst
immer tiefer in die Decke vergrub. „Oh, oh, oh, hier muss ich aber schnellstens
helfen“, durchfuhr es Bob beim Anblick des kleinen Mädchens.
Zunächst flog er zum kleinen Flugzeug zurück und richtete den Rücksitz
gemütlich und liebevoll ein. An der Rückwand des Sitzes lehnte er ein rotes
Samtkissen, legte seitlich davon den Helm und daneben eine kleine Katze aus
weichem Plüsch.
Als er damit fertig war, startete er sein kleines Flugzeug, dessen Name „Retter
der Träume“ in leuchtendem Gelb auf den Tragflächen zu sehen war.
Ungefähr einem Meter über dem Kopfende der schlafenden Julia hielt Bob
seine Maschine konstant, dann entließ er aus seinem Frachtraum geräuschlos
funkelnden Traumsand. Was dann geschah, zählt zu den Wundern der
Nacht…….
Wie glitzernde Sterne setzte sich der Traumsand um die Kleine, daraufhin
erwachte ihre kleine Seele.
Sie sah genauso so aus wie die kleine Julia, nur, sie war still und zappelte nicht
umher. Neugierig stand sie wie ein Engel aus dem Bett auf. Bob sprach sie an:
„Hallo kleine Julia -Seele, ich habe gehört, dass die kleine Julia viele traurige
Erinnerungen und Ängste hat. Stimmt das“?
Stumm nickend schaute die Seele zu Bob, und ließ die Schultern dabei tief
hängen.
„Nein, nein, liebe Seele, du brauchst jetzt nicht mehr traurig zu sein, jetzt bin
ich für euch da, Bob, Retter der Träume. Ich werde mit dir gemeinsam durch
alle Nächte fliegen und Hilfe holen, damit die kleine Julia wieder wunderschön
träumen kann“. Die kleine Seele fragte ungläubig: „Wer wird Julia helfen und
wohin fliegen wir?“
Bob, der Pilot, lächelte, wie immer, wenn Seelen neugierig fragten, wohin die
Reise gehen wird.
Er ermuntert die Seele, zu ihm ins Flugzeug zu steigen. Denn irgendwann ist
auch diese Nacht zu Ende und dann wäre er schon beim nächsten Auftrag,
beim nächsten Kind. Flink kletterte die kleine Seele auf den hinteren Sitz vom
Flugzeug, kuschelte sich ins rote Samtkissen und setzte den Helm auf.
„Warum sitzt die kleine Plüschkatze hier im Flugzeug?“ fragte die Seele.
Bob lächelte und sagte, dass die Seele dies noch rechtzeitig erfahren würde.
Nun startete das Flugzeug, durch den Spalt im Fenster hob es ab und flog dem
Sternenhimmel entgegen. Ein sanfter Wind streifte dabei die Wangen der
kleinen Seele. Zunächst passierte die Maschine viele funkelnde Sterne, vorbei
an kleinen Inseln voller grüner Wiesen. Diese wuchsen mitten im Weltall. Nach
einiger Zeit drehte sich Bob um und fragte die Seele, ob sie mithelfen möchte,
der kleinen Julia die Träume wieder schön zu machen.
Mit freudigen Augen antwortet die kleine Seele auf dem Rücksitz. „Gern, sehr
gern sogar“, sprach sie mit zarter Stimme. Bob lenkte sein kleines Flugzeug
sicher durch alle Straßen des Weltalls, bis sie auf einen sonderbaren Stern
landeten.
Von weitem schon blinkten unzählige Lämpchen, sodass Bob gar nicht mehr
vorbei fliegen konnte. Die kleine Julia -Seele wurde nun neugierig. Sie streckte
ihren kleinen Hals so weit nach vorne, dass sie fast Bob erreichte.
Dieser schmunzelte dabei. Das kleine Flugzeug drosselte seine Geschwindigkeit
und setzte langsam auf den glitzernden Boden auf. Es war hier taghell. Bob und
die kleine Seele nahmen ihre Schutzbrille und ihren Helm ab. Sie vernahmen
leise Musik, wie ein Magnet zog sie diese Musik an. Die kleine Plüschkatze stieg
auch aus dem Flugzeug. Sie war hier zu Hause, auf diesem Planeten.
Bob war nicht das erste Mal hier, er kannte diesen lieblich und hell strahlenden
Stern. Mehrmals in der Woche fliegt Bob hierher. Gemeinsam mit den Seelen
holt er wieder schöne Träume für die ängstlichen Kinder zurück.
Die kleine Seele war auf diesem Stern das erste Mal. Erstaunt blickte sie sich
um. Um all die kleinen Häuser hier strahlten tausend kleine helle Sterne. Es sah
aus, als wenn jeder funkelnde Stern ihr etwas sagen wollte. „Warum leuchten
alle Häuser hier?“, fragte die Seele von Julia. Bob schmunzelte wieder und
sagte, dass die Seele gleich erfahren würde, warum.
Auch die Straßenlaternen hatten statt einer Lampe tausend kleine funkelnde
Sterne, um den Planeten noch heller erstrahlen zu lassen. Auf einmal erblickte
die kleine Seele ein großes weißes Gebäude. Dieses hatte als einziges nur wenig
Licht. Bob hielt an, auch die kleine Julia -Seele blieb nun stehen. „Wer wohnt
hier?“ fragte die kleine Seele. „Du wirst es gleich erfahren“, versprach Bob.
Doch diesmal schmunzelte Bob nicht, sondern seufzte tief.
Er klingelte an der Tür des weißen Hauses, die kleine Seele versteckte sich
hinter Bobs Rücken. Eine alte Frau öffnete die Tür. Sie hatte ein freundliches
Gesicht und weiße lange Zöpfe.
„Oh, Bob, du bist es, schön dich zu sehen und wie immer pünktlich auf die
Sternenminute“. Bob lächelte und sagte: „Hallo Klara, auch ich freue mich, dich
zu sehen. Darf ich dich mit der Seele von Julia bekanntmachen?“ Die kleine
Seele stellte sich nun neben Bob und reichte der netten Klara die Hand. Voller
Liebe schaute Klara dieses zarte Wesen an. „Wie schön, dass du endlich da
bist“.
Verwundert fragte die kleine Seele, warum Klara wusste, dass sie
vorbeikommen würde. Klara und Bob sahen sich an und nickten sich zu. Dann
sprach Klara zur Julia – Seele:
Außerdem wissen Seelen immer, was im Universum passiert – weil sie ein
unendliches Gefühl für alles haben. „Bist du auch eine Seele, wie ich“? Ja,
liebes, das bin ich…“.
Und deshalb wusste ich, dass du hier herkommen würdest, nur noch nicht,
wann es geschieht.
Schau, all die leuchtenden kleinen Häuser stellen glückliche Kinder dar, die
durch Bob, den Retter, wieder gut schlafen können.
Doch jetzt, liebe kleine Seele, wirst du hier, in diesem Haus, das finden, was
Julia wieder glücklich träumen lässt“. „Was denn genau?“ wollte die Seele
wissen. Klara bat sie, ins Haus zu gehen. Als die kleine Seele durch die Tür ging,
leuchteten viele kleine Lampen. Sie schienen sich zu freuen, dass endlich
wieder eine Seele diesen Planeten besucht.
Voller Erstaunen und mit geöffnetem Mund ging die kleine Seele weiter. Sie sah
nun einen riesigen Raum. In der Mitte befand sich eine wunderbare grüne
Wiese. Doch darauf waren keine wirklichen Tiere zu sehen, sondern viele
Kuscheltiere. So viele Kuscheltiere hatte die Seele noch nie gesehen. Bob stand
nun auch im hell erleuchteten Raum. Immer noch staunte die kleine Seele, sie
sagte: „So viele Kuscheltiere, was machen diese alle hier?“ Bob stellte sich
neben die kleine Seele und antwortete ihr:
„All diese Kuscheltiere haben eine besondere Zauberkraft in sich. Ein jedes Tier
kann etwas anderes“. Die Seele lächelte über diese niedlichen und kuscheligen
Tiere. Die niedliche Kuschelkatze, die vorhin noch im Flugzeug an der Seite der
kleinen Seele saß, lief voller Freude zu ihren Kuschelfreunden. Ein lautes Hallo
und freudiges Umarmen ließen erkennen, dass es freundlichen Tiere sind.
Diese Katze kam deshalb wieder zurück, weil ein kleiner Junge nun groß genug
und selbst stark für sich war.
Die Seele fragte weiter: „Und wem gehören diese Kuscheltiere?“ Wieder
antwortete Bob. „Solange sie hier, auf dem Planeten MELID leben, keinem. Sie
warten darauf, dass sie einem ängstlichen Kind helfen können, wieder schön zu
träumen.
„Aha, sagte die kleine Seele. Ich würde gern für Julia ein besonderes Kuscheltier
mitnehmen“. Alle Kuscheltiere hörten diese Worte und freuten sich darüber.
Einige wehten mit ihren buschigen Schwänzen, andere wackelten vor Freude
mit den Ohren und andere schnurrten ohne Ende. Ein jedes wollte gern den
Menschenkindern helfen. „Du siehst, dass alle Tiere große Freude haben,
jedem Kind zu helfen“.
Die kleine Seele sah die Freude und fragte, welches Tier wohl das Beste für Julia
wäre. Klara, die nette ältere Frau, half der kleinen Seele bei der Auswahl.
„Schau, sagte sie, hier gibt es Tiere, die haben ein kuscheliges weiches Fell zum
Knuddeln. Andere Tiere haben sanfte Pfötchen zum Streicheln. Es gibt auch
große Tiere, die beschützen kleine ängstliche Kinder. Und es gibt Tiere, die sind
sehr bunt und helfen Kindern, Farben zu lernen. Andere Kuscheltiere haben ein
lustiges Aussehen, damit traurige Kinder wieder lachen können“.
Die kleine Seele überlegte kurz, dann ging sie entschlossen auf ein großes
kuscheliges Tier zu. Ein wunderschöner brauner Teddybär, fast so groß wie Julia
zu Hause, hüpfte vor Freude von einem Bärenbein auf das andere. Die kleine
Seele fragte nun den Bären nach seinem Namen. Er antwortete mit einem
lieben Brummton „Tappi“. Dieser Name stammt von den Wörtern „Tapferer
Bär“ ab. „Das ist ja ein lustiger Name, was kannst du Besonderes“? fragte die
Julia -Seele. Tappi strahlte über sein Bärengesicht, sein kleiner runder Bauch
wölbte sich vor Freude. Endlich konnte er einem Kind helfen.
Er wäre stark und kann ein Kind sehr gut beschützen. Außerdem hat er auch ein
weiches Fell, damit das Kind kuscheln kann. Wann immer das Kind ihn braucht,
Tappi, der tapfere Bär, ist immer für das Kind da.
Nur, das Kind müsste zu ihm lieb sein und ihm seine kleinen Kindersorgen
erzählen. Dann würde alles gut werden. Oh, wie hüpfte der kleinen Seele das
Herz, als sie Tappi fragte, ob er mit zu Julia kommen wollte.
„Ja, ich komme gern mit“, strahlte der Kuschelbär. Der Bär vollzog einen
kleinen Freudentanz, all die anderen Tiere tanzten nun ausgelassen mit. Selbst
Bob, Klara und die kleine Seele sah man zwischen all den Kuscheltieren freudig
hüpfen.
Nach einer Weile ward es Zeit, Abschied von dem Sternenplanet MELID und all
die anderen Kuscheltieren zu nehmen. Was war das für ein Gedränge und
Geknuddle, ein jeder wollte dem Bären Tappi alles Gute wünschen. Manche
zwickten dem Bären liebevoll in den kleinen Bauch und andere streichelten
seinen Rücken. Auch die Julia – Seele bedankte sich bei all den Kuscheltieren
und bei Klara. Zu dritt, mit Tappi an Bord, verließen sie diese funkelnde Welt
und flogen wieder der Erde entgegen. Alle drei waren glücklich. Und so kehrten
sie wieder durch das geöffnete Zimmerfenster zu Julia heim. Die Propeller der
kleinen Maschine standen ganz still. Bob nahm seinen Helm ab und bat seine
zwei Freunde, sich ganz leise zu verhalten. Die kleine Seele zeigte auf das Bett
von Julia.
Wie immer, wenn es dunkel war, fürchtete sich die kleine Julia in ihrem Bett.
Oft zuckte sie im Traum. Bob sprach leise zum Bären „Tappi, das ist Julia. Du
siehst ja, wenn sie Angst hat, zuckt sie unaufhörlich. Und wenn die Angst am
Größten ist, zieht sie die Decke dann über beide Ohren. Sie sucht jemanden,
der sie dann beschützt“. Liebevoll schauten alle drei Julia nun im Schlaf zu.
Sofort legte sich der kleine Bär zu Julia ins Bett. Sein flauschiger Bauch zeigte zu
Julia, seine kleinen Tatzen berührten Julias Arme ganz zart. Die weiche Nase
von Tappi stupste dann genauso zart Julias Nase an, und sogleich wurde Julia
ruhiger.
Ein leichtes Lächeln huschte über das schlafende Gesicht von Julia. Zufrieden
seufzte sie und kuschelte sich nun ganz dicht zum Bären. Das Herz von Tappi
freute sich riesig, seine langen Wimpern streichelten sanft Julias Kopf. Ein
leichter Gute-Nacht-Kuss ließ Julia nun endlich wieder ruhig schlafen. Auch für
Bob wurde es nun Zeit, sich schlafen zu legen.
Die Seele von Julia konnte endlich wieder beruhigt sein. Sie suchte sich einen
Platz ganz in der Nähe von Julia.
Bob streute noch etwas Schlafsand für alle von seinem Flugzeug aus und
verschwand leise durch das geöffnete Fenster. Er war sich sicher, dass Julia von
nun an einen wirklichen Beschützer an ihrer Seite hatte, dem sie alle ihre
Sorgen erzählen konnte. Der Bär Tappi wurde seitdem der beste Freund von
Julia.