Exposé
Marc und der Ausreißer „Drago“
Kleine weiße Wellen rollten zum Strand. Ein leichter Wind zupfte an Marc´s
Ohren.
Seite gelbe Mütze sah man schon von weitem leuchten. Heute war mal wieder
mal ein besonderer Tag in Marc `s Leben. Denn heute sollte er von seinem Papa
lernen, einen eigenen Drachen am Strand zu halten.
Endlich hielt Marc´s Papa am Strand an, um die große lila farbene Tasche
auszupacken.
Marc´s Aufregung stieg, als er den lila farbenen Drachen in der Tasche
erblickte. Doch was er sah, war noch nicht der vollständige Drachen, sondern
nur Einzelteile vom ihm. Sein Papa schmunzelte ihn an, er konnte verstehen,
wie Marc sich auf diesen Tag freute.
Beide suchten eine glatte Fläche im Sand und breiteten alle Teile aus. Sein Papa
nagelte das Drachenkreuz, also den Rücken des Drachens zusammen. Marc
durfte dann mit Hilfe seines Papas die lila farbene Drachenhaut auf das Kreuz
anbringen. Jetzt lachte der kleine Drachen, seine türkis farbenen Zipfel brachte
Marc´s Papa an.
Diese wedelten vor Freude und schienen kaum erwarten zu können, endlich in
den Himmel zu steigen. Marc´s Herz hüpfte vor Freude, als sein Papa den
Drachen an der Schnur festband. Auch der Drachen schien nun zu spüren, dass
es bald in die Luft gehen würde. Doch eins hatten beide vergessen, der Drachen
brauchte einen Namen. Marc überlegte, welcher Name wohl am besten für
diese lustige Drachengesicht passen würde. Endlich fiel ihm ein Name ein. Stolz
schaute Marc dem Drachen ins Gesicht und sprach zu dem lustigen Gesicht
„ Von nun an heißt du Drago, der Drache. Ich hoffe, dir gefällt der Name auch
so gut“.
Als wenn Drago ihn verstanden hätte, wackelte er mit den türkis farbenen
Zipfeln.
Nun also war es soweit, der Wind am Strand zupfte schon zart an der
Drachenschnur des lila farbenen Drachens. Marc´s Papa ließ die Schnur
langsam locker, der Drache erhob sich in die Luft. Marc staunte, wie hoch der
Drachen nun schon schwebte. Eine kleine Angst machte sich breit, was, wenn
Drago sich losriss? Doch sein Papa zeigte ihm, wie man die Leine fest um das
Handgelenk bindet. Mit der anderen Hand lenkte man den lustigen Gesellen.
Endlich durfte Marc seinen lila farbenen Drachen Drago an seiner Leine führen.
In der Luft zupfte Drago erst zart, dann immer wilder. Aber Marc hielt die Leine
fest, er schaffte es sogar, Drago in der Luft tanzen zu lassen. Voller Freud
bemerkte Marc aber nicht, wie die Leine sich von seiner Hand löste. Dann, ein
Windstoß……
Mit großem Entsetzen sah Marc, wie Drago nun fort flog. Traurig schienen
seine Zipfel nach unten zu hängen. Marc konnte es nicht fassen. Stumm zeigte
er seinem Papa, wie Drago sich schnell vom Strand entfernte. Nur noch ein
kleiner lila farbenen Stofffetzen war zu sehen, der im nahe legenden Wald
verschwand. Sein Papa hatte die Tasche schnell gepackt und Marc beobachtete
in der Zeit, wohin Drago ausriss. Beide liefen so schnell sie konnten, doch von
Drago war nichts mehr zu sehen.
Tränen stiegen Marc in die Augen. Er konnte es nicht glauben, dass schon am
ersten Tag Drago nicht mehr bei ihm bleiben wollte. Sein Papa erriet seine
traurigen Gedanken. Er legte seinen Arm um die Schulter vom Marc und
ermunterte ihn, weiter mit ihm nach Drago zu suchen. Beide suchten noch eine
Weile im Wald nach dem kleinen Drachen. Voller Erschöpfung setzte sich Marc
dann auf einen alten Baumstamm. Sein Papa und Marc waren traurig, so
traurig, dass sie nicht bemerkten, wie hinter ihnen etwas lila Farbenes
leuchtete.
Marc nahm einen Stock und wollte ihn hinter sich werfen, so ärgerlich war er.
Er holte gerade Schwung, um den Stock weg zu werfen. Da entdeckte er dieses
lila farbene Gesicht mit den bunten Zipfeln. Dies konnte nur sein kleiner Freund
Drago sein, der ihn anlächelte.
Drago hatte sich verfangen – im dichten Gestrüpp und wedelte wie ein Hund
mit seinen Ohren.
Der kleine Drachen schien sich auch zu freuen, Marc wieder zu sehen. Voller
Freude lief Marc zu ihm hin und befreite ihn aus dem Gebüsch. Diesmal hielt
Marc aber seinen Drago ganz fest in seiner Hand. Sein Papa war nun auch sehr
froh, dass der Drachen endlich wieder da war. Gemeinsam gingen sie mit dem
kleinen Drago zurück zum Strand, weil dort der Wind für Drachensteigen besser
war. Von nun an hüpfte Drago lustig mit dem Wind um die Wette.
Marc war wieder glücklich. Er brachte nun mit viel Kraft seinen Freund, dem
Drachen, schönen Kunststücke in der Luft bei. Überlustig tanzte der Drachen als
Dankeschön dafür im Wind und grüßte Marc von oben mit seinen bunten
Zipfeln.
Marc´s erster Schultag
Marc hatte seine neue Schultasche mit den neuen Büchern, Stiften und Heften schon am
Vortag gepackt. Er vergaß auch nicht, seine kleine Sporttasche für den Sportunterricht bereit
zu stellen. Tapsy, sein kleiner Hund, wird Marc natürlich während der Schulzeit, sehr
vermissen.
Doch Marc erklärt dem Hund wie ein Lehrer, dass Hunde in einer Schule nichts zu suchen
haben und nicht spielen können. Mit traurigen Hundeaugen vernahm Tapsy, dass Marc nun
andere Freunde kennen lernen würde. Selbst das kuschelige grüne T-Shirt, das Tapsy so an
Marc liebte, nahm Marc heute das erste Mal zur Schule mit.
Denn im Sportunterricht wollte sich Marc morgen besonders viel Mühe geben.
Als Marc am nächsten Morgen von seiner Mama zum Schultor gebracht wurde, klopfte dem
Jungen das Herz vor Aufregung. So viele Kinder, so viele neue Schultaschen und so viele
neue Freunde waren hier, um zu lernen. Marc saß von nun an in der zweiten Reihe. Sein
Schulranzen stand rechts neben der Schulbank, links saß ein Junge namens Willy.
Seine schöne neue Sporttasche hatte er, wie alle anderen Kinder auch, an der Wand des
Klassenzimmers stehen lassen.
Endlich begann die erste Unterrichtsstunde. Es war sehr ruhig geworden, denn viele Kinder
warteten gespannt auf ihre erste Stunde. Auf einmal hörte man etwas leise winseln.
Alle Kinder schauten sich an, doch keiner wusste, woher dieses Geräusch kam.
Nach einigen Minuten hörte man es abermals winseln und rascheln.
Marc schien schon etwas zu ahnen, doch die Laute konnten unmöglich von Tapsy, seinem
Hund kommen. Dieser wartete doch zu Hause auf ihn, oder?
Aber als sich dann die Sporttasche an der Wand noch bewegte, gab es für Marc keinen
Zweifel mehr. Tapsy`s Ohren schauten lustig aus der Sporttasche heraus. Seine kleine
Hundeschnauze schnappte sich das kuschelige grüne T-Shirt. Tapsy brachte das T-Shirt dem
erstaunten Marc an seinen Platz. Ohne Erklärung, wie es Tapsy schaffen konnte, unbemerkt in
die Sporttasche zu gelangen, nahm Marc das wohlige grüne T-Shirt aus der Hundeschnauze.
Der Lehrer und alle Kinder waren bei diesem Anblick sehr vergnügt. Lachend und mit einem
Blinzeln im Gesicht, fragte der Lehrer nach dem Namen des niedlichen Hundes.
Marc nannte den Namen „Tapsy“, dabei kuschelte der Hund wieder an dem flauschigen
grünen T-Shirt.
„Ein schöner Name“ meinte der Lehrer, „doch, was machen wir jetzt mit dem kleinen
Ausreißer“? Marc machte den Vorschlag, dass Tapsy unter der Schulbank auf seinen KuschelT-Shirt
bleiben dürfe…
