Vereinfachung im Steuerrecht

Vereinfachung im Steuerrecht

Liebe Besucher,

nach unserem Artikel „Änderung der Landespressegesetze“ erscheint nun auf Anregung eines Verlegers Teil 2 unserer Serie „Hinter den Kulissen“. Heute geht es um das Steuerrecht, das Kleinverlage viel Geld kostet. Lassen wir den Verleger selbst zu Wort kommen:

In den Anfangsjahren meines Verlages konnte ich die Steuererklärungen noch selbst abgeben, wenngleich man mit 6 und 12 Prozent Mehrwertsteuersätzen arbeiten musste (kompliziert genug). Dann kam (ich habe vergessen, wann genau) ein Jahr, in der zur Jahresmitt e  die Mehrwertsteuer erhöht wurde. Jetzt hatte man es in der Steuererklärung mit 6 oder 7 oder 12 oder 14 Prozent Mehrwertsteuer zu tun. Zudam kamen Rechnungen auf, in denen statt eines einheitlichen Steuersatzes für das Gesamtprodukt unterschiedliche Steuersätze je nach „Teil“ des Produktes auftauchten. – Spätestens ab jetzt brauchte ich/man einen Steuerberater. – Und das kostet pro Jahr tausende Euro.
Es wäre  sehr hilfreich, wenn das Steuerrecht für Kleinverlage so vereinfacht würde, dass man imstande ist, seine Steuererklärung wieder selber anzufertigen.

Betrachtet man nun die Landespressegesetze und das komplizierte Steuerrecht, werden kleine und mittlere Verleger jährlich mit sehr hohen Ausgaben belastet, die eigentlich verhindert werden könnten. Die Gewinnmarge ist für Kleinverlage nämlich minimal. 

 

Verlegt der Kleinverlag nun in vergleichsweise kurzer Zeit viele Verlagstitel und erstellt aus Kostengründen keine Bilanz, sondern wählt eine einfache Einnahmen- Überschuss-Buchführung, entstehen steuerlich keine Gewinne und der Kleinverlag gerät in den Verdacht, sein Verlag stelle ein Hobby dar. Das ist selbstverständlich ebenfalls ungünstig für den Verlag.

 

Hilfreich wäre ein steuerlicher Sonderstatus für kulturschaffende Kleinverlage. So wäre es beispielsweise sinnvoll, Kleinverlage mindestens 10 Jahre lang, in begründeten Fällen auch darüber hinaus, steuerrechtlich von dem nachteiligen Hobbyverdacht auszuklammern. 

Auch dieses Thema möchten wir gern zur Diskussion stellen. Sehen sich alle kleinen und mittleren Verlage diesen Schwierigkeiten ausgesetzt? Wie geht es Autoren, die zugleich Verleger sind? Wir freuen uns über Ihre Beiträge!

 

 

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