Der Verlag Ideal‘noe eröffnet sein Programm. Vier Bücher über problematische Typen. Ein Dichter Dieter Schulze: Die wissenschaftliche Recherche Vincent Sauers über den verschollenen Dichter nebst gesammeltem Werk desselben. Duschen Orgasmus Ja oder Nein?: Die vergeblichkeitsvolle Gedächtnisprotokoll-Literatur von Daniel Ahl. Willi Bölke: Ein Werkzeugdreher auf Zeitreise zwischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1935 und Kneipenbesuchen im Berlin-Weddinger „Magendoktor“ heute (Verfasst von einem Autorenkollektiv – das vielleicht erste Buch über die berüchtigte Kneipe!). UND Runa. Die Verrückung der Grenze: Emily Philippis aus der Lade geborgener zarter Erstling über rauhe Kälte, Tod, noch mehr & über Verliebtheit. Alle vier Neuerscheinungen durchweht ideal‘noe – das dem Körper Zugestoßen- in den Menschenkopf Eingedrungene. „Wenn es immer so weiter geht, wenn die olle Welt sich nur im Kreise dreht, wenn alles so geht, sich dreht und doch nur steht, dann bin, stecke ick, wie in einem Apfel fest, und weiß es nicht. Nicht einmal fest stecke ich, allein da im Appel bin ich da, nur da drin und meen Leib ist der eigentliche Trick. Keene Höhle mit Schattenriss – Hölle! Und die Illusion ist eine von vornherein angelegte Einrichtung zur Bewältigung meiner Höllensituation. Eingesperrt im Appel und vor meinen Ogen spielt sich nur die Illusion ab, ich gehe, stehe, höre, was ich höre. Alles Illusion, alles natürlich, normalster, naturbelassenster Faschismus. Und die Insurgententümelei bis dreiunddreißig, das war alles nur einjebildet. Im Appel stecke ich und werde es einfach nicht inne. Meine Reaktion ist durch Fopperei erzwungen. Mein Platz in der Welt ist Illusion. Ich mache einfach nur weiter. Meine Blindheit ist gewollt. Dialektik ist im Duster ein Licht, sich quer und längs treffende Linien, die eine Bewegung erzeugen – mein Halluzinieren. Sowie ick det inne werde, sobald ich im Apfel aufwache, als körperlos im Appel eingepfercht, dicht eingezwängtes Nichts, bestehend aus dem Impuls, aus Illusionslicht mitten im Duster, gleichgültig ertragen vom Apfel, mit dem ich wechseldurchdrungen dialektisch Eins, mit dem Augenblick des Innewerdens verlösche ich.“ (Aus: Willi Bölke)